Ich reise zwar gerne, doch bin ich faul.
Bevor ich eine Reise antrete, habe ich selten Lust, mich über das Land zu informieren. Im Internet gibt es zwar alle Informationen, doch um das Wesentliche zu finden, bin ich viele Stunden beschäftigt. Auch klassische Reiseführer enthalten alles, was ich wissen muss, doch sind sie bis zu 1.000 Seiten dick.
Nach meiner letzten Thailandreise schrieb ich daher alles auf, was bequeme Menschen wie ich vor einer Reise wissen sollten. Diese Informationen veröffentlichte ich zunächst in meinem Blog, wollte sie aber noch schöner und kompakter aufbereiten. Also entschied ich mich, sie in ein eBook zu verpacken.
In den ersten Tagen verschenkte ich mein Thailand eBook, um Aufmerksamkeit zu erregen. Später verkaufte ich es für 3,90 Euro. Im ersten Monat setzte ich acht Stück davon ab. Nicht gerade viel, aber ich sah Potential und vor allem fühlte es sich richtig gut an. Bis heute freue ich mich über jedes verkaufte eBook.
Schon bald nach der Veröffentlichung erstellte ich das zweite eBook. Mittlerweile sind es sieben Mini-Reiseführer geworden, die sich etwa 1.000 Mal verkauft haben. Zwei weitere folgen in den nächsten Wochen.
Außerdem habe ich mein erstes hochpreisiges Produkt veröffentlicht: Eine Anleitung für professionelle Reiseblogger, die ich für 49,- Euro verkaufe.
Die Erfahrungen mit diesen Produkten haben mich gelehrt, dass ich etwas verkaufen kann, wenn es nur nützlich ist! Ich bin motivierter denn je und plane zwei weitere Bücher, die es auch in gedruckter Form geben soll.
Heute bin ich ein großer Verfechter digitaler Produkte.
Sie sind aus meiner Sicht die beste Möglichkeit, einen Blog zu monetarisieren. Kurzfristig mögen sie nicht so lukrativ sein wie andere Maßnahmen, doch ich glaube an den langfristigen Nutzen.
Hier sind acht Gründe, weshalb du auf deinem Blog digitale Produkte verkaufen solltest.
Die meisten Blogger finanzieren sich nicht über ihre Zielgruppe.
Sie lassen sich von Werbetreibenden für Bannerwerbung bezahlen, von SEO-Agenturen für Links, von Google für Klicks auf AdSense-Anzeigen, oder sie erhalten eine Provision über Partnerprogramme. Das Geld kommt immer von Dritten, aber nie von der eigentlichen Zielgruppe.
Mit digitalen Produkten ist das anders.
Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen dem Nutzen, den du stiftest und dem Ertrag, der dem Nutzen folgt. So funktioniert es bei den meisten Unternehmen. Aus meiner Sicht wird dich dieser direkte Zusammenhang dazu zwingen, deine Arbeit immer wieder zu hinterfragen und den Nutzen kontinuierlich zu steigern. Anderenfalls erzielst du keine Einnahmen.
Langfristig wird sich das für dich auszahlen.
Bei jedem Verkauf erhalte ich eine E-Mail. Jede dieser E-Mails ist Balsam für meine Seele. Sie sind das positive Feedback für meine Arbeit.
Es ist vergleichsweise leicht, mit kostenlosem Inhalt Leser zu gewinnen. Oft überfliegen sie die Texte jedoch nur. Genau genommen sind sie nur flüchtige Besucher. Es ist also schwer zu sagen, wie nützlich die Inhalte für den Leser wirklich sind.
Doch wenn jemand für mein Produkt zahlt, ist ihm diese Information etwas wert und sie wird gelesen.
Wir alle haben uns daran gewöhnt, dass Informationen im Internet kostenlos sind. Ich bin da keine Ausnahme, und zahle nur selten für etwas.
Doch das muss nicht sein!
Selbst Informationen, die bereits im Internet verfügbar sind, können so aufbereitet werden, dass sie für den Leser nützlicher sind. Über Thailand ist doch bereits alles gesagt worden. Die wesentlichen Informationen befinden sich sogar auf meinem Blog.
Und trotzdem kaufen Menschen das Thailand eBook, weil es so bequem ist, alles kompakt in einem PDF zu haben (und hübsch ist es auch). Es bringt eben Nutzen.
Wer es bequem und hübsch haben will, muss dafür etwas zahlen. Leser können das lernen, indem man ihnen die Möglichkeit bietet, etwas zu kaufen, das ihnen viel Zeit und Nerven spart.
Wenn du dein eigenes Produkt verkaufst bist du nur dir selbst und deinem Leser gegenüber verantwortlich.
Du bist jedoch nicht davon abhängig, dass eine SEO Agentur bei dir einen Link kaufen möchte. Du bist nicht den Launen von Unternehmen ausgesetzt, die ihre Partnerprogramme schließen oder die Provisionen senken. Du musst nicht mit Werbetreibenden verhandeln, die den Wert deiner Leserschaft nicht erkennen.
Du machst dein eigenes Ding.
Wenn du das Geld Dritter annimmst, erwarten sie dafür eine Gegenleistung, für die du oft Kompromisse eingehen musst.
Vielleicht musst du einen größeren Werbebanner akzeptieren, als es deinen Lesern lieb ist. Vielleicht darfst du einen Link nicht kennzeichnen oder sollst sogar Inhalte veröffentlichen, die nicht hundertprozentig deine eigene Meinung widerspiegeln.
Mit digitalen Produkten gibt es nur eine Leistung (Produkt) und eine Gegenleistung (Geld). Der Nutzen deines Produkts bestimmt den Preis. Keine Konflikte.
Du kannst ohne Ende bloggen und deinen Lesern zeigen, was du alles weißt. Aber was ist das wert? Wie stark wirst du als Experte wahrgenommen?
Wirklich überzeugend bist du dann, wenn du deinen Lesern zeigen kannst, dass Menschen für dein Wissen Geld zahlen.
Die Qualität eines Produkts wird dabei über den Preis definiert. Wenn du es also schaffst, hochpreise Produkte an deine Zielgruppe zu verkaufen, wird auch dein Ansehen als Experte erheblich steigen.
Ein digitales Produkt zu verkaufen, bedeutet passives Einkommen.
Du investierst einmalig Arbeit und vielleicht auch Geld in dein Produkt. Sehr viel sogar. Vielleicht musst du monatelang arbeiten, bevor du es der Öffentlichkeit präsentierst. Aber dann ist es fertig und du kannst damit Einnahmen erzielen – und zwar über Jahre!
Damit ist dein Business viel skalierbarer als beispielsweise Freelancer-Arbeit. Je größer der Markt und je besser dein Produkt, desto mehr kannst du damit verdienen. Nach einiger Zeit ist dein Aufwand wieder eingespielt. Alles was danach kommt, ist reiner Gewinn.
Nur wenige deutsche Blogger arbeiten bislang mit digitalen Produkten. Vor allem für die Branche der Reiseblogger kann ich das mit Gewissheit sagen. Sei du also einer der ersten!
So kannst du dir einen Vorteil erarbeiten. Sei du derjenige, der von den Lesern als unbestrittener Experte wahrgenommen wird. Sei du derjenige, dem sie ihr Geld anvertrauen.
Ja, damit ist viel Aufwand verbunden, und genau das schreckt deine Wettbewerber ab. Sie wollen erst sehen, dass es funktioniert bevor sie die ganze Arbeit investieren. Aber einer muss das Risiko eingehen und erhält dafür die Chance, den Markt zu dominieren.
Ich war der erste, der ein Produkt spezifisch für professionelle Reiseblogger erstellt hat. Vier Monate lang habe ich daran gearbeitet. Das ist also auch mein Vorsprung. Wer auf diesen Zug aufspringen will, ist zudem dazu gezwungen, ein noch besseres Produkt zu erstellen. Genauso gut oder gar schlechter reicht nicht mehr aus. Das ist der Wettbewerbsvorteil des Ersten.
Ich wollte schon seit Jahren mein eigenes Produkt haben. Dabei dachte ich nicht an digitale Produkte, aber es ist ein guter Anfang. Für mich ist es sehr erfüllend, an etwas zu arbeiten, das einen hohen Wert für andere Menschen hat. Die Einnahmen aus den Verkäufen bestätigen diesen Wert.
Ich denke, digitale Produkte sind ein sehr nachhaltiger Ansatz um einen Blog zu monetarisieren.
Probiere es einfach mal aus!
22 Kommentare
Man kann sich tatsächlich die Finger wund tippen beim Bloggen, um als "Experte" wahrgenommen zu werden.
Ich denke auch das wenn man sich bei der Erstellung eines digitalen Produktes immer wieder den Nutzen für den Kunden ins Gedächtnis ruft, dann wird auch das Produkt am Ende erfolgreich sein.
Ein wunderbarer Artikel, der richtig Lust auf digitale Produkte macht - danke dafür!
Finde deinen Ansatz, möglichst viel Mehrwert zu produzieren und nachhaltig zu arbeiten, toll. Digitale Produkte wie E-Books sind schon eine spannende Sache...
Wann immer ich mal eine Backpacker-Tour machen werde - deine E-Books kommen auf jeden Fall mit ;)
Viele Grüße
Uli
ein interessanter Artikel, vielen Dank.
Ich habe kürzlich mit jemandem darüber diskutiert. Auf Reisen gehen und darüber bloggen und im Idealfall die Erlebnisse und Erkenntnisse zusammentragen und verkaufen. Das hört sich zunächst toll und erstrebenswert an.
Alle genannten Argumente und Aspekte die oben angeführt sind, sind gut und richtig. Aber sind sie nicht sehr einseitig?
Ist es nicht so, dass sich - bewusst oder unbewusst - die Wahrnehmung des Erlebten verändert, wenn ich im Hinterkopf habe, später darüber zu schreiben und Geld damit zu verdienen? Ist die Qualität der Reise und des Erlebten gleich? Und kann es sein, dass darunter dann die Erholung leidet?
Nur so ein Gedanke....
Liebe Grüße
Alexander
von Erholung war hier keine Rede ;-)
Und ja, das Erlebnis ist ein anderes, wenn man professionell reist. Leser brauchen aber auch etwas anderes, als einen Urlaubsbericht.
Reisebloggen darf man also nicht als Urlaub missverstehen.
Viele Grüße,
Patrick
ein toller Artikel - spricht mir aus dem Herzen!
Ganz besonders (wenn auch wirklich nicht einfach, das muss man auch mal so sagen) den direkten Bezug zu der Leserschaft, den Kunden herzustellen. Da ist ein sehr großes Potential, aber definitiv nichts für ein schnelles "Das-nehme-ich-auch-noch-mit".
Und das mit den Interessenkonflikten sollte man nicht unterschätzen - früher oder später kann man diese Grätsche bei vielen Bloggerinnen und Bloggern herauslesen - auf Kosten der Glaubwürdigkeit.
Nachteil: Wenn jede/r sein eigenes digitales Produkt aufsetzt ist das sehr sehr aufwändig - sprichst du ja auch so an, Patrick. Man muss für ein paar Produkte Strukturen aufbauen, die man ebenso für viele Produkte aufbauen müsste. Darin bleiben viele Blogger/innen oder auch gute Schreiber/innen stecken. Das ist schade. Gute Texte kommen so nicht zur (digitalen) Leserschaft.
Deshalb wollen wir bei http://www.scottyscout.com" rel="nofollow">ScottyScout genau da für das Reisen im deutschsprachigen Raum ansetzen. Bloggern und lokalen Schreiber/innen diesen Strukturaufbau abnehmen und deren Texte an die reiseinteressierte Frau und den Mann bringen.
Danke dir Patrick, dein Artikel macht uns Mut :)
Lina Wind
danke für Dein Feedback!
Ja, es ist viel Arbeit und es stimmt: Das erste Produkt ist das aufwendigste, da man so viel Neues lernen muss (kann!). Das zweite Produkt wird dann schon effizienter.
Aus meinen Backpacking eBooks habe ich ja eine Reihe gemacht. Momentan stehe ich bei sieben Stück. Die letzten fielen schon nicht mehr so schwer und in der Summe lohnt es sich dann.
Ich selbst schreibe an meinem 2. Buch. Mein erstes Buch war eine Kindle-Version und wurde genau 5 mal verkauft. Immerhin.
Jetzt wird es überarbeitet und kommt als reines Ebook auf den Markt.
Und dann muss ich noch Punkt 10 hinzufügen. Über die Emailadressen kann man seinen Lesern weitere wertvolle Informationen und Features zukommen lassen. Die Leserschaft wird dadurch "persönlicher".
11. Punkt: Ist hier leider gar nicht erwähnt worden: Titelschutz...den Namen und den Titel meines Online-Programm haben wir schützen lassen, unter dem selben Namen kursiert ein schreckliches Ebook durch das Internet, mit dem Titelschutz ist es nun langsam aber sicher am verschwinden.
Schaut bitte beim Titelschutz-Anzeiger nach, ob jemand anderes bereits einen ähnlichen Titel geschützt hat.
Ich musste meine Webseite: klopf-dich-reich.de leider offline stellen, weil es bereits ein Buch gibt, das mit dem geschützten Titel "Klopfen Sie sich reich" auf dem Markt ist, Der Autor ist ziemlich abmahnungslustig.
Ich hoffe, das hilft Euch.
Mit strahlenden Grüßen
Elena Sommer
Wenn man diese Mischung aus den Einnahmequellen betrachtet bietet es ja auch eigentlich für jeden einen Mehrwert. Für den Autor des E-Books, der zwei Einnahmequellen abdeckt und den Leser, der ja fundierte Informationen erhält.
Ich finde diese Idee sehr gut und hat man hier wie in dem Beispiel schon mehrere Bücher geschrieben, so bekommt man auch eine entspreche Reputation. Also mir gefällt die Idee, weil sie sich bestimmt noch auf andere Branchen/Bereiche ausweiten lässt.
genau, man baut mit jedem eBook die eigene Reputation weiter aus und die eBooks befruchten sich auch gegenseitig. Also mit jedem neuen Buch wird auch der Verkauf der alten angekurbelt.
Viele Grüße
Patrick
Ich bin bereits durch die eMail "vorgewarnd" gewesen, weil sich Stil und Inhalt nicht gar so affenmäßig anhörten. Deine Schreibweise, lieber Vladislav, ist halt unverkennbar.
Gruß
João
ja, da hast du recht. Das nächste mal spreche ich das auch direkt in der E-Mail an. Sorry an alle, wenn das zu Irritationen geführt hat!
Aber da hast du recht. Jeder Schreibstil ist anders und eigen.
ich finde den Artikel gut und vor allem ist es schön, dass jemand mal die Vergleiche zieht zwischen der Monetarisierung mit Affiliate- oder Werbeeinnahmen und dem Verkauf eigener digitaler Produkte!
Ich möchte Werbeeinnahmen oder Affiliateprovisionen nicht verteufeln. Meiner Meinung nach macht es einen Mix aus beiden Einnahmequellen! Falls mal ein Werbekunde abspringt o.ä. hat man immernoch die Einnahmen der eigenen Produkte. Da lässt es sich nachts ruhiger schlafen :). Diversifikation ist das Zauberwort.Mehrere Standbeine und nach so passiv wie möglich... :)
Gruß
Jens
ich denke auch, dass ein Mix aus beidem Sinn macht. Ich habe mich von Anfang an auf digitale Produkte konzentriert, weil's einfach keine passenden Affiliate-Produkte gab.
genau, mehrere Standbeine sind sowieso das Beste. Digitale Produkte sind für mich auch nur eines von mehreren. Aber sie geben mir die größte Zufriedenheit :-)
Viele Grüße
Patrick
das Ding ist, das war ein Gastbeitrag von Patrick auf meinem Blog :)
Da hast natürlich recht.
Was denkst du?